Brief an die Aufsichtsräte der DB
Pressemitteilung vom 07.02.2013
Unter dem Eindruck der jüngsten Entwicklungen beim Bahnprojekt Stuttgart 21 hat sich die Demokratie-Initiative Vaihingen/Enz und Nachbarn (DIVaN) entschlossen, jeden der Aufsichtsräte der Deutschen Bahn AG zum besorgniserregenden Zustand des Projekts anzuschreiben.
Während den Vorständen der Deutschen Bahn AG offenbar bereits Mitte 2012 bekannt war, dass die Kosten bei Stuttgart 21 weiter explodieren würden, wurden bis Mitte Dezember 2012 weder der Aufsichtsrat noch die Projektpartner oder gar die Öffentlichkeit darüber informiert. Stattdessen wurden in diesem Zeitraum weitere Aufträge im Wert von hunderten Millionen Euro vergeben und die Verträge der Bahnvorstände Grube und Kefer verlängert, bei Rüdiger Grube sogar vorzeitig um weitere 5 Jahre.
DIVaN erinnert die Aufsichtsräte der DB AG an ihre Pflicht, über die Aktivitäten des Unternehmens zu wachen und zu verhindern, dass durch nicht beherrschbare Risiken dem Unternehmen ein existenzieller Schaden zugefügt wird - noch ist die Deutsche Bahn zu 100% im Besitz der Bundesrepublik Deutschland und gehört damit uns allen.
In dem Brief fordert DIVaN die Aufsichtsräte der Deutschen Bahn auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Bahn auf den übermäßig teuren und riskanten Bau des Tiefbahnhofs im Stuttgarter Talkessel verzichtet und stattdessen den bestehenden Kopfbahnhof modernisiert. Der Kopfbahnhof muss nicht erst gebaut werden, ist leistungsfähiger und kann, so stellt inzwischen auch das Bundesverkehrsministerium fest, genauso an die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm angebunden werden wie der Tiefbahnhof.
Der Brief wurde bereits letzte Woche verfasst und lag mit einer Unterschriftenliste am 2.2. bei einem Infostand auf dem Vaihinger Marktplatz aus. Zahlreiche Marktbesucher unterstützten durch ihre Unterschrift das Anliegen.